17. März 2011

Kenia Tag 3

Jambo!

Heute wurden Killian und ich von Margit mit dem Jeep bei ihm zuhause abgeholt und wir fuhren dann direkt ins Heim. Stefan, der bereits vor einem Jahr hier war, war äusserst positiv überrascht, wieviel sich in diesem Jahr getan hat. Es gibt einen Hühnerstall, zwei neue Outdoor-Toiletten, bei denen zwar die Türen geklaut wurden oder gar nie welche vorhanden waren, es sind WC's mit einem Loch im Boden, also die Toiletten, wie wir sie von unseren Fahrten auf italienischen Autobahnen her kennen. Eigentlich die hygienischte Art. Zudem liegt nicht mehr soviel Müll rum, die Feuergrube wird wohl auch von Zeit zu Zeit benutzt, um den Müll (halt eben auch Plastik und alles, was man nicht verbrennen sollte) zu vernichten. Das ganze macht für mich einen guten Eindruck. Auch die Schlafzimmer, getrennte Zimmer für die kleinen und grossen Jungs und die kleinen und grossen Mädchen, sind aufgeräumt. Stefan hat dies vergangenes Jahr noch ganz anders erlebt, als alles auf den Betten oder auf dem Boden lag. Sicher gibt es noch Verbesserungspotential, aber das gibts schliesslich auch bei mir zuhause.

Killian, Margit, Claudia und Stefan gingen nach einer Weile wieder. Ich blieb im Heim zurück, gespannt auf die Ankunft der Kinder. Die kamen dann auch, eins ums andere. Um 11.20 Uhr trudelte Francis als erster ein, danach kamen sie alle entweder alleine, zu zweit oder in kleinen Grüppchen. Die grösseren Kinder schöpften das Essen - Ugali und dieses grüne Gemüse, von dem ich noch fragen muss, wie es heisst, es ist ähnlich wie Spinat, aber ich glaube nicht, dass es welcher ist. Vielleicht kann ja ein/e Blogleser/in weiterhelfen? Jedenfalls brachte mir eins der Kinder auch einen Teller voll und ich ass gemeinsam mit ihnen und den Heimleiterinnen zu Mittag. Natürlich ohne Besteck, Agnes wollte mir zwar einen Löffel geben, aber Ugali kann man wahrscheinlich unkomplizierter von Hand als mit einem Löffel essen. Es hat geschmeckt! Frisch über dem Feuer zubereitet. Danach gabs für alle Kinder noch einen Becher Orangejuice, wahrscheinlich aus einem Konzentrat mit Wasser zubereitet. Ich bekam auch einen Becher - falls ich jetzt Durchfall kriege, weiss ich zumindest, dass ich das mit dem Orangejuice hätte bleiben lassen sollen.

Mein Patenkind habe ich gleich erkannt - ich hab ein relativ aktuelles Foto von Rachel. Sie war wohl erstaunt, dass ich ihren Namen kannte, da aber gleichzeitig so viele Kinder kamen, hatte ich noch keine Zeit, mich ihr als ihre Patentante vorzustellen. Ich denke, sie wirds von Agnes oder Naomi mitkriegen, ansonsten werde ich es ihr heute oder bei nächster Gelegenheit sagen.

Mein erster Eindruck von den Kindern war, dass sie freundlich sind, einige ziemlich scheu aber doch irgendwie aufmerksam. Francis ist äusserst gewieft, zusammen mit Peace, die noch nicht zur Schule geht, hat er sich gleich meine Sonnenbrille geschnappt und sie fandens lustig, weil sie sich im verspiegelten Glas gesehen haben. Mit so wenig kann man den Kids hier eine Freude bereiten!

Zwei der Kinder sind krank, Naomi war heute mit ihnen beim Arzt und hat Medikamente besorgt.

Jedenfalls waren nach einer Stunde wieder alle Kinder ausser die beiden kranken und Peace weg, Naomi hat die Tische geputzt und den Boden gewischt und gefegt und nun ist wieder alles sauber. Agnes wäscht draussen von Hand die Wäsche (wie sonst?) und ich frage sie nachher mal, ob ich mich irgendwie nützlich machen kann.

An einem der Tage werde ich Stefan helfen, einen Zaun um den vor einem Jahr angelegten Garten zu ziehen, respektive den bestehenden ziegeneinbruchsicher zu machen. Stacheldraht scheint sie nicht davon abzuhalten, den Garten zu stürmen. Wir benötigen dazu aber noch Hammer, Zange und eine Säge, Killian wird die irgendwo ausleihen und dann kaufen wir uns noch einen Pack Nägel, mit diesen einfachen Hilfsmitteln sollten wir was zustande kriegen.

Ich geh jetzt den drei Kids rasch die Homepage von Hope of Kenyafamily zeigen, bestimmt freuen sie sich, sich auf der Homepage zu entdecken!

Allen einen schönen Tag, in Kenia ists zwar heiss, aber es geht ein angenehmer Wind, der für ein bisschen Abkühlung sorgt!

Bis zum nächsten Mal!

Grüessli

Sonja

2 Kommentare:

  1. Hey Sonja

    Super von Dir zu lesen, kann's mir sofort bildlich vorstellen wie du voller Tatendrang deine Tage bestreitest.
    Ebenfalls rieche ich den Duft Afrika's-wenn ich durch deine Geschichten stöbere :-)
    (Kurz was zum angenehmen Wind Afrikas-dieser schützt vor Sonnenbrand nicht!!! Spreche aus Erfahrung)
    Falls du mal Lust auf eine Skype Session hat, lass es mich wissen :-) Würde mich freuen!
    Ich wünsche dir ganz viele unvergessliche Momente und dankbare Kinderlächeln. Halt die Ohren steif und komm heile wieder zurück.

    Grüss mir Afrika <3

    Bis bald, lg Nadia

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  2. Hey Nädi!

    Schön, dich als Mitleserin zu wissen! Will der kleine Stöpsel noch nicht raus? :-)

    Bisher gehts gut mit der Sonne, Schatten spendende Akazien sei Dank! Wahrscheinlich komm ich genauso käsig zurück wie ich gekommen bin, wenn nicht, dann seh ich dann aus wie ein Radrennfahrer - braune Armen und Waden, der Rest weiss :-). Ja, ich meld mich wegen Skype, falls Mr. Miller mich im Stich lässt!

    Dicker Knuddel

    Sonja

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Asante sana für Euren netten Kommentare.

Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Antlitz dieser Welt verändern.