21. März 2011

Kenia - Tag 6 - Auf Safari




























Heute war der Safaritag mit den Kids.


Die Kinder hatten ihre schönsten Kleider hervorgeholt und waren richtig fein herausgeputzt. Nicht unbedingt safarilike, aber wir würden ja eh nur im Bus sitzen und in der Lodge zu Mittag essen. Alle freuten sich auf diesen Ausflug, der eine willkommene Abwechslung zum Heimalltag bieten würde. So gings also los im Bus Marke Uralt, für mich war bereits dies ein Erlebnis für sich!

Der Weg bis zum Eingang in den Tsavo East Park war kurz, alle Formalitäten erledigt, erste Pipi-Pause für die Kinder und dann konnte es richtig losgehen. Bereits beim Eingang sahen wir die ersten Paviane, danach folgten bereits die ersten Elefanten, Giraffen, Zebras, Waterbacks, Antilopen. Ein riesiger Waran kreuzte unsern Weg und während wir diesen im Feld beobachteten, kam plötzlich noch ein zweiter hinzu. Die sind wirklich riesengross und ich möchte denen echt nicht begegnen, wenn ich zu Fuss im Park unterwegs wäre. Sie sind zudem extrem schnell, man würde eher denken, dass dies eher träge Tiere sind. Auch Vögel sahen wir viele, manchmal in grossen Schwärmen unterwegs, manche als einzelne Exemplare am Wegesrand. Wirklich eindrücklich!

Nach etwa 3 Stunden im Bus kamen wir dann zum Tarhi Camp, wo uns ein feines Mittagessen erwartete. Bemerkenswert war die Disziplin, mit der die über 30 Kinder eins ums andere zuerst ihre Hände wuschen, dann in einer Schlange anstanden, um ihr Essen abzuholen und die Ruhe, die danach beim Mittagessen herrschte. Wir waren wirklich erstaunt darüber, mit europäischen Kindern wäre das auf diese Weise ein Ding der Unmöglichkeit, wir meinten sogar, selbst mit fünf Kindern mit fünf Müttern, die für Ruhe sorgen, wäre es ein grösseres Geschrei. Obwohl es Ugali und dieses grüne Gemüse gab, dazu zusätzlich Fleisch nach Art eines Eintopfs und eine Semmel, waren die Kinder sehr zufrieden. Ein Highlight war sicher auch, dass jedes Kind eine Fanta, Cola oder ein Sprite bekam.

Im Camp hatten wir zudem Besuch von zwei Elefanten, die vielleicht 50 Meter entfernt an einem Wasserloch standen und uns somit Gesellschaft leisteten. Fantastisch, die Tiere so nah in Freiheit erleben zu dürfen!

Nach dem Essen gingen die Kinder nochmals aufs WC und schon hiess es Abschied nehmen vom Camp und dem Tsavo East. Auf der Rückfahrt sahen wir nochmals einige der obgenannten Tiere sowie einen Pavian, der sich demonstrativ wie ein Mensch an den Wegesrand hockte und sich so wohl was erbetteln wollte. Was für ein Spass für die Kinder! Zusätzlich sahen wir dann noch eine Gruppe Erdmännchen, die schnell das Weite suchte, als der Bus angefahren kam und in sicherer Entfernung stehenblieb.

Und schon verliessen wir bereits wieder den Tsavo East Park mit vielen Eindrücken reicher.

Ich stieg danach mit den Kindern an der Strasse zum Waisenhaus aus und lief mit ihnen nach Hause. Es ging nicht lange, da hatte ich zuerst links, danach rechts je eines der Kinder an der Hand. Wie herzig! Danach gabs die mitgebrachten Kekse zum Dessert und ich packte meine Fotos von der Safari aufs Netbook und wir veranstalteten eine kleine Vorführung. So praktisch so ein kleines Netbook für die Reise ist, so sehr hätte ich mir nun einen 24 Zoll-Laptop gewünscht. So scharten sich die meisten Kinder um diese winzigen 10 Zoll und erfreuten sich an der Videoshow. Auch mein MP3-Player, den ich mit einem Lautsprecher verbunden habe und den ich gestern bereits dabeihatte, wurde gleich zum Anfang der Busfahrt in Beschlag genommen. Immer wieder musste ich nachschauen, wer ihn gerade hatte, weil dieser immer weitergereicht wurde. Wie sehr freuen sich die Kinder darüber, Musik hören zu können. Obwohl ich zuerst Bedenken hatte, dass der MP3-Player plötzlich kaputt geht, weil sich die Kinder darum raufen könnten, ist eher das Gegenteil der Fall: Die Kinder tragen sehr wohl Sorge zu Dingen, die ihnen nicht gehören. Auch meine Sonnenbrille steht hoch im Kurs und ist bisher immer wieder ganz zurückkommen, abgesehen von den unzähligen Fingerabdrücken auf dem Glas :-).

Und eins der älteren Mädchen fragte mich, ob sie den Fotoapparat ausleihen dürfe, liess sich zeigen, wie die Kamera funktioniert und zog danach los und schoss einige wirklich gute Bilder. Die Kamera kam zurück, als der Akku leer war :-). Und auch meine Tasche, die für die Kinder immer wieder äusserst interessante Dinge beinhaltet, kann ich mittlerweile stehen lassen, ohne dass sie danach ausgeräumt ist. Zu Anfang wollten sich vor allem die Kleineren über die Tasche hermachen. Nachdem ich ihnen erklärt hatte, dass dies meine Tasche sei, ist dies nun auch kein Problem mehr. Es war mir nämlich zu blöd, die Tasche überall mitzuschleppen, wenn ich mich im und ums Waisenhaus bewege.

Herzliche Grüsse aus dem heissen Kenia!

Sonja

2 Kommentare:

  1. Einach nur «WOW» :-) Deine Tagesabläufe sind toll und fesselnd zu lesen. Bestimmt ist deine/eure Anwesenheit auch für die Kinder eine willkommene Abwechslung und Bereicherung. Sie danken es dir mit Aufmerksamkeit und Freude - das dürfte sich nachhaltig in deine Erinnerungen einprägen. Schön. Weiterhin viel Erfüllung in deinem «Kurzzeitjob».
    LG, Röbi

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  2. Jambo Nachbar!

    Ja, ich denke schon, dass es für die Kinder schön ist, diese Abwechslung zu haben und sie geniessen es dementsprechend. Nur schade, dass ich nicht länger bleiben kann; für die Kinder wäre es wichtig, längerfristig eine Bezugsperson zu haben, die Zeit für sie hat und mit denen sie auch mal ein Problem besprechen könnten. Wie gesagt - die Heimleiterinnen machen bestimmt einen guten Job, aber zwei Frauen auf soviele Kinder ist einfach viel zu wenig, in Europa wird da ja praktisch für jedes Kind jemand eingestellt, denkt man beispielsweise an einen Kinderhort oder Mittagstisch.

    Und ja, es erfüllt mich mit viel Freude, wenn ich mit den Kindern zusammen bin und sehe, wie mal dieses, mal jenes wieder ein bisschen mehr auftaut und auf mich zukommt und mich was fragt oder mir seine Hausaufgaben zeigt. Am liebsten würde man sie ja am liebsten alle einpacken und mit nach Hause bringen :-).

    Kwaheri!

    Sonja

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Asante sana für Euren netten Kommentare.

Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Antlitz dieser Welt verändern.